Kaufungen, Kassel, 24. April 2024. Um bei Notfällen oder technischen Einsätzen in großen Höhen effektiver helfen zu können, ist vor anderthalb Jahren die gemeinsame Höhenrettungsgruppe von Stadt und Landkreis Kassel mit Standorten in Kaufungen und Kassel aufgestellt worden. Der Aufbau wurde durch Mittel des Windparks Stiftswald in Höhe von 10.000 Euro unterstützt. Mit dieser Spende konnte der Landkreis Kassel, der für die Verwaltungsaufgaben der Einheit zuständig ist, einen großen Teil des Materials zur Höhenrettung erwerben.
„Wir freuen uns sehr über die finanzielle Unterstützung, mit der wir unter anderem spezielle Seile für die sehr aktive Höhenrettungsgruppe beschaffen konnten“, sagen der kommissarische Fachbereichsleiter Brandschutz beim Landkreis Kassel, Marc Schölzel, und der stellvertretende Kreisbrandinspektor Frank Brunst. Erik Lindart von der Freiwilligen Feuerwehr Kaufungen und für die Ausbildung in der Höhenrettung zuständig freut sich: „Das ist eine strategische Aufwertung für die gesamte Region Nordhessen und auch Südniedersachsen. Denn die nächstgelegenen Höhenrettungen sind im Norden in Northeim, im Westen in Paderborn und im Süden in Gießen angesiedelt. Die gesamte Region profitiert von unserer neuen Einheit. Schließlich sind mögliche Einsätze nicht auf Windkraftanlagen beschränkt. Im Gegenteil, wir werden an anderen Orten unsere Schwerpunkte haben.“
Für Markus Jungermann und Lars Rotzsche, Geschäftsführer des Windparks Stiftswald, ist der Aufbau einer Höhenrettung zentral: „Fest arbeitet natürlich niemand in einem Windrad. Aber zur Kontrolle oder zu Wartungsarbeiten sind auch mal Fachleute in den Anlagen. Da ist es gut zu wissen, dass wir Profis vor Ort haben, die im Problemfall helfen könnten. Auch wenn es dazu noch keinerlei Anlass gegeben hat.“
Doch auch Windparks selbst tragen zur Sicherheit bei, wie Helsas Bürgermeister Andreas Schönemann betont: „Im letzten Sommer hat es ja bekanntlich auch hier im Stiftswald gebrannt. Die Zuwegungen zu den Windkraftanlagen und auch die Kranstellflächen haben dazu beigetragen, dass die Feuerwehr mit ihren Einsatzfahrzeugen deutlich schneller an die Brandherde im Wald kam und so umgehend löschen konnte. Wie groß die Schäden am Wald ohne den Windpark Stiftswald gewesen wären, kann man nur vermuten. In jedem Fall hat uns aber die nun vorhandene Infrastruktur mit den breiteren Wegen geholfen, Schlimmeres zu vermeiden.“
Und perspektivisch trägt der Windpark zu noch mehr Sicherheit bei. Denn an ausgewählten Bäumen im Umfeld der Windkraftanlagen werden Brandsensoren installiert, die Brände frühzeitig orten und der Feuerwehr perspektivisch ein signifikant schnelleres Eingreifen erlauben. Sie sollen zukünftig in der Leitfunkstelle Kassel aufgeschaltet werden. Aktuell läuft der Probebetrieb. Die Städtischen Werke aus Kassel haben den Windpark geplant, projektiert, gebaut, ist Mitgesellschafter und Betreiber der Anlagen.
