Das Öko-Test-Magazin unterstreicht auch, dass vor allem EEG-vergüteter Strom „die große Energiewende in Deutschland antreibt“. Diese Energie dürfe aufgrund der EEG-Vergütung allerdings nicht als eigenständige Ökostrom-Produkte vermarktet werden. Die von den Städtischen Werken und ihren Partnern erzeugte Energie werde zwar fast vollständig in das Kasseler Verteilnetz eingespeist und in Kassel genutzt, aber rechnerisch werde er als EEG-Strom betrachtet. Die Energie stammt aus mittlerweile 29 Windkraftanlagen, fünf Biogasanlagen, einem Biomasseheizkraftwerk, einem Wasserkraftwerk, einer großen Zahl an PV-Anlagen sowie Klärschlamm. An der positiven Ausbauwirkung für Erneuerbare-Energien-Anlagen durch die Städtischen Werken ändert die EEG-Vergütung allerdings nichts.
In den vergangenen Jahren hat der Kasseler Energieversorger mit seinen größtenteils kommunalen und bürgergenossenschaftlichen Partnern einen dreistelligen Millionenbetrag in die saubere Strom- und Wärmeerzeugung investiert. Mittlerweile produzieren diese Anlagen so viel Strom wie die Privat- und Gewerbekunden der Städtischen Werke verbrauchen. Im Jahr 2019 waren es über 320 Millionen Kilowattstunden (kWh). Genug, um 128.000 großstädtischen Haushalte mit einem Durchschnittsverbrauch von 2.500 kWh ein Jahr lang zu versorgen. Damit habe die Städtischen Werke ihr Versprechen an ihre Kasseler Kunden aus dem Jahr 2007 vorzeitig eingelöst. Mit der damaligen kostenfreien Umstellung auf Naturstrom war sie Zusage verknüpft, die Eigenerzeugung aus Erneuerbaren bis 2020 soweit auszubauen, um alle Kasseler Haushalst- und Gewerbekunden versorgen zu können.
Derzeit planen die Städtischen Werke gemeinsam mit weiteren nordhessischen Partnern den Bau zwei weiterer Windparks sowie die Erweiterung des Windparks Stiftswald. Bei voller Ausbaustufe wäre mit einer jährlichen Erzeugung von 400 Millionen kWh zu rechnen. Damit könnten über 130 nordhessische Haushalte mit einem Jahresverbrauch von 3.000 kWh versorgt werden. In ländlichen Regionen ist der durchschnittliche Verbrauch höher als in Städten.