Kassel, 13. Oktober 2017. Einmal im Jahr lassen die Städtischen Werke ihre Kunden befragen, wie zufrieden sie mit ihnen sind. Zentrale Erkenntnis: Trotz des zunehmenden Wettbewerbs und Preisdrucks steigt die Zufriedenheit mit dem Preis-Leistungsverhältnis. Als Schulnote ausgedrückt liegt sie bei „gut“. Im Vergleich zum Bundesschnitt liegt die Zufriedenheit der Städtische-Werke-Kunden um elf Prozentpunkte höher.
Auch die Werte bei der Gesamtzufriedenheit sind hoch: 82 Prozent sind zufrieden oder sehr zufrieden. Unentschieden sind 14 Prozent, lediglich vier Prozent sind nicht zufrieden oder hat dazu keine Meinung. Die hohe Zustimmung zu der Arbeit der Städtischen Werke hat sich in den letzten Jahren auf diesem hohen Niveau etabliert. Größte Baustelle: Verhalten bei Beschwerden und Flexibilität der Mitarbeiter.
Stefan Welsch, Städtische-Werke-Vorstand und für den Vertrieb zuständig, über die Bedeutung der Untersuchung: „Natürlich freuen wir uns, dass die Kunden mit uns und unserer Leistung zufrieden sind. Aber viel wichtiger ist für uns zu wissen, was wir besser machen müssen. Und das wissen wir nun und da werden wir besser.“
Der Kasseler Versorger möchte auch wissen, wie sich die Verbraucher und deren Bedürfnisse verändern. Und da gibt es klar zwei Trends: online und Einfachheit. Zum einen wünschen sich viele Kunden reine Online-Produkte, zum anderen möchten sie ihren Kontakt zum Versorger immer mehr über den Rechner beziehungsweise über das Smartphone oder Tablet abwickeln. „Da kommen wir den Wünschen unserer Kunden zukünftig definitiv nach“, verspricht Welsch.
Der Punkt Einfachheit umschreibt den Wunsch vieler Kunden nach Flatrate- und Paketangeboten wie bei Mobilfunkanbietern üblich. Das sehen die Städtischen Werke bisher eher kritisch. „Eine Flatrate für Strom oder Gas wird es von uns aktuell nicht geben. Seit Jahren bemühen wir uns um Ressourcenschutz, seit Jahren investieren wir jährlich Millionen in Erneuerbare. Da werden wir sicher nicht mit einer Stromflatrate zum verschwenderischen Umgang mit Energie aufrufen“, erklärt der Vertriebschef. Außerdem würden Anbieter, die schon heute Flatrate-Tarife anbieten, sich gegen extreme Verbrauchssteigerungen absichern. Das zeige die Praxis. „Doch das führt eine Flatrate dann aber doch ziemlich ad absurdum“, meint Welsch. Und auch Paketangebote über bestimmte Energiemengen lehnen die Werke bisher ab. Die großen Pleiten in der Branche der vergangenen Jahre hätten aufgezeigt, dass solche Modelle gefährlich seien. „Entweder man verbraucht weniger, als im Paket enthalten ist, und der Rest verfällt. Oder man verbraucht mehr und dann muss teuer nachgekauft werden. Das ist aus unserer Sicht kein fairer Umgang mit dem Kunden“, so Welsch.
Ein Ergebnis der Untersuchung dagegen verwundert auf den ersten Blick. Obwohl die Städtischen Werke in den vergangenen Jahren den Bau von vier Windparks rund um Kassel angestoßen haben und zu jedem Baustellenfest Tausende Neugieriger kamen, wird das ökologische Engagement immer noch als ausbaufähig angesehen. „Eventuell haben die Kasseler Kraftwerke da einen Einfluss. Wenn das so ist, dann aber nicht zu Recht. Denn die wenigen verbleibenden Kraftwerke in Kassel produzieren in Kraft-Wärme-Kopplung Wärme und gleichzeitig Strom. Ressourcenschonender und umweltfreundlicher lässt sich Wärme heute kaum erzeugen. Der Strom ist da eher ein erwünschter Nebeneffekt.