Kassel, 25. Mai 2022. Die Städtischen Werke schreiben einen jährlichen Preis für herausragende Abschlussarbeiten aus dem Bereich erneuerbare Energien und Klimaneutralität aus. In diesem Jahr liegt der Fokus auf Vorschlägen, wie Wasserstoff als innovativer Energieträger genutzt werden kann. Prämiert werden Bachelor- und Masterarbeiten aus den Jahren 2021 und 2022, die sich mit dem Fokusthema und idealerweise der Region Nordhessen auseinandersetzen. Der Gewinner wird mit einem Preisgeld von 1.500 Euro ausgezeichnet. Die Jury ist besetzt mit Vertretern der Städtischen Werke, des Fraunhofer-Instituts für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE sowie Repräsentanten der Regionalmanagement Nordhessen GmbH und der Industrie- und Handelskammer Kassel-Marburg.
Das Ziel des Preises sei, so Dr. Michael Maxelon, Vorstandsvorsitzender der Städtischen Werke, Arbeiten zu fördern, die konkrete Vorschläge beinhalten, wie der Praxiseinsatz von Wasserstoff als Energieträger in der Region Nordhessen gelingen kann. „Die Städtischen Werke sind schon lange in der Nachwuchsförderung im Bereich der Erneuerbaren und der Energiewende aktiv. Beim Zukunftsthema Wasserstoff zeigt sich aber, dass ihm zwar große Chancen als sauberer und nachhaltiger Energieträger eingeräumt werden, umsetzbare Ansätze für seinen Einsatz jedoch fehlen. Hier möchten wir die jungen Forscher unterstützen, Lösungen zu finden.“ Noch bis zum 31. Oktober 2022 können Absolventen ihre Arbeit sowie eine einseitige Zusammenfassung unter innovation(at)sw-kassel.de einreichen.
Um praktische Anwendungsmöglichkeiten für Wasserstoff in der Region Nordhessen zu erkennen, haben die Städtischen Werke zusammen mit dem IEE eine Bedarfsanalyse (Senkenstudie) für die Region Kassel durchgeführt. Unterstützt wurde das Vorhaben durch die IHK und die Regionalmanagement Nordhessen GmbH. „Der Auftrag war, mögliche aktuelle und zukünftige Bedarfe, also Energiesenken, in Nordhessen zu identifizieren. Dafür haben wir unter anderem mit Unternehmen der Region gesprochen, mit einem starken Fokus auf Verkehr und Industrie“; so Jochen Bard, Bereichsleiter Energieverfahrenstechnik beim IEE.
Die detaillierten Erkenntnisse der Bedarfsstudie Wasserstoff werden zurzeit noch aufbereitet und danach der Öffentlichkeit vorgestellt. Die zentralen Ergebnisse können aber bereits veröffentlicht werden. Aktuell besteht noch kein nennenswerter stofflicher Bedarf nach Wasserstoff. Bis zum Jahr 2040 wird eine Nachfrage bis zu 2.050 Tonnen Wasserstoff allein im Mobilitätssektor sowie von bis zu 3.950 Tonnen jährlich in der Industrie.
„Die Studienergebnisse dämpfen auf den ersten Blick vielleicht die Erwartungen. Aber der Krieg in der Ukraine zeigt, dass grünem Wasserstoff als sauberen alternativen Energieträger schnell eine größere Bedeutung zukommen wird, um fossile Energieträger abzulösen. Deshalb ist die Forschung rund um Wasserstoff umso wichtiger, so Dr. Olaf Hornfeck, ebenfalls Vorstand der Städtischen Werke.