KVG übernimmt zwei Gelände der Hübner-Gruppe

Von Hübner zur KVG: Die Grundstücke Agathofstraße 15 und Sandershäuser Straße 59 im Kasseler Stadtteil Bettenhausen haben ihren Eigentümer gewechselt. Mit der Erweiterung der Zahl unserer Standorte schaffen wir die infrastrukturellen Voraussetzungen für die vollelektrische Zukunft auch unserer Busflotte, somit die Verkehrswende und unsere Entwicklung zu einem umfassenden Mobilitätsdienstleister.

Mit mehr als 80 Straßenbahnen und 28 RegioTrams sind wir bereits seit Jahren weit überwiegend vollelektrisch und mit Strom aus Erneuerbaren Energien unterwegs. Jetzt schlagen wir in unserem Busbereich ein neues Kapitel auf. Voraussichtlich Ende dieses Jahres werden wir zwölf E-Busse in Betrieb nehmen als ersten Schritt zur Umstellung unserer gesamten Busflotte auf elektrische Antriebsenergie. Darüber hinaus werden wir moderne Straßenbahnen beschaffen und unseren Weg zu einem umfassenden Mobilitätsdienstleister mit weiteren Angeboten über den klassischen Betrieb mit Bus und Bahn hinaus bereiten.

Dafür brauchen wir Raum für Neues. Zum Beispiel für Lade-Infrastruktur, neue Abstellhallen, angepasste Werkstattkapazitäten. Und als moderner, zukunftsorientierter Arbeitgeber brauchen wir auch neue, funktionalere und attraktivere Arbeitsplätze.   

Diesen Platz haben wir künftig in Nachbarschaft zu ihrem Betriebshof Sandershäuser Straße. Die Hübner-Gruppe zog sich nach gut 50 Jahren aus dem Stadtteil Bettenhausen zurück und übergab uns beide Areale mit ihrer Gesamtfläche von fast 20.0000 Quadratmetern. Zwischenzeitlich war das einstige Hübner-Stammwerk in der Agathofstraße 15 Ausstellungsort der documenta fifteen und damit im Sommer 2022 ein wichtiger Anziehungspunkt für Kunstbegeisterte aus der ganzen Welt.

Michael Maxelon, Ingolf Cedra und Christian Geselle
Uwe Bittroff, Christian Geselle, Michael Maxelon und Ingolf Cedra
Das neue Grundstück Agathofstraße 15
Das neue Grundstück Sandershäuser Straße 59
Thorben Lange (VBBF)

"Mit Tram und RegioTram verfügt die KVG bereits über eine überragende Quote an E-Mobilität", erläutert Dr. Michael Maxelon. "Diese Expertise werden wir auch in unserer Busflotte anwenden, und zwar auf den neuen KVG-Standorten, die wir von Hübner übernommen haben, denn die Bedeutung der Linienbusse im ÖPNV wächst." Darauf habe jüngst der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen hingewiesen, indem er den Begriff "Jahrzehnt des Busses" prägte.

Demnach können vor allem über Kapazitätserweiterungen und zusätzliche Angebote im Linienbusverkehr die Attraktivität des ÖPNV gesteigert und damit die nötigen Fahrgastzuwächse realisiert werden, um die Klimaschutzziele bis 2030 zu erreichen. "Schienenverkehrsprojekte erfordern in der Regel jahrelange Planungs- und Genehmigungsprozesse", erläuterte Dr. Maxelon den Zusammenhang. Der Umstieg der KVG auf E-Busse sei vor diesem Hintergrund ein konsequenter Schritt zu einem Linienverkehrsangebot, das die Klimaschutzziele der Stadt Kassel angesichts des geforderten Zeithorizonts deutlich voranbringe.

Mit dem Erwerb der beiden Hübner-Grundstücke geht eine Neuorganisation der KVG-Betriebshöfe einher. Die beiden Betriebshöfe Wilhelmshöhe und Sandershäuser Straße werden modernisiert und teilweise umgebaut. Ein Teil der an diesen beiden Standorten beheimateten Aufgabengebiete wird in den jeweils anderen oder die beiden neuen Standorte in Bettenhausen verlagert.

Während der Betriebshof Sandershäuser Straße umgebaut wird, sollen die zwölf vollelektrischen Busse auf dem neuen Gelände Sandershäuser Straße 59 abgestellt werden. Dazu gehört auch die Errichtung ihrer Ladeinfrastruktur. Die Werkstätten der Arbeitsgebiete Infrastruktur für u. a. Weichen, Gleise, Haltestellen und elektrische Betriebsanlagen, werden von Wilhelmshöhe nach Bettenhausen umziehen. Dies ist erforderlich, um in Wilhelmshöhe Platz für Neues zu schaffen. Das Gelände Agathofstraße 15 ist während des Umbaus des KVG-Betriebshofes Sandershäuser Straße für die Abstellung von Dieselbussen vorgesehen.

Die Neuorganisation des gesamten künftigen Standort-Quartetts wird im laufenden Betrieb geschehen.

von
Heidi Hamdad, KBK