Für die E-Busse im Kasseler ÖPNV: KVG vergibt Ladeinfrastruktur

Die KVG bereitet in diesem Jahr mit großen Schritten die vollelektrische Zukunft auch ihrer Busflotte vor. Nach dem Erwerb von zwei ehemaligen Hübner-Geländen im Stadtteil Bettenhausen ist das dortige Areal Sandershäuser Straße 59 als Standort für die neuen zwölf E-Busse vorgesehen, die noch in diesem Jahr in Betrieb genommen werden sollen. Den Zuschlag für den Bau der erforderlichen Ladeinfrastruktur erhielt jetzt nach europaweiter Ausschreibung das Dinslakener Unternehmen SBRS GmbH.

Im Januar hatte die KVG bei dem polnischen Hersteller Solaris vier Solo- und acht Schubgelenkbusse, Modell New Urbino electric, bestellt. Die umweltfreundlich angetriebenen Fahrzeuge, die zum Jahresende in Betrieb genommen werden sollen, sind der erste Schritt der KVG hin zur Umstellung ihrer gesamten Busflotte.

»Mit dem Erwerb der früheren Hübner-Gelände, der Bestellung der E-Busse und jetzt der Vergabe der Ladeinfrastruktur tragen wir als KVG Schritt für Schritt zur Umsetzung der Kasseler Verkehrswende bei.«

Dr. Olaf Hornfeck, KVG-Vorstand

Angetrieben werden die neuen Busse zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energien der Städtische Werke. Aufgeladen werden die Busse nachts in der Betriebsruhe an zwölf Ladesäulen mit einer Leistung bis 150 kWh in dem künftigen Betriebshof der KVG in der Sandershäuser Straße 59, dem ehemaligen Gelände der Firma Hübner.

Aufgrund der Länge von Linien und der Kasseler Topografie ist während des täglichen Einsatzes der vollelektrischen Busse teils eine Zwischenladung mit einer Leistung bis 350 kWh erforderlich. Deshalb wird auch in der Wendeschleife Holländische Straße ein Ladepunkt für die E-Busse gebaut. Sowohl im Depot als auch auf der Strecke werden die Busse vollautomatisch mit auf dem Dach installierten Stromabnehmern (Panthograph) geladen. Die Arbeiten für die Ladeinfrastruktur sollen im Herbst beginnen. Die Investition bezuschusst das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit 40 Prozent.

Die zwölf emissionsfreien und geräuscharmen Busse werden im gesamten Liniennetz der KVG eingesetzt. Davon profitieren vor allem die Anwohner in den Wohngebieten.                                                             

Die Beschaffung der zwölf Busse wird ebenfalls vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Das Ministerium übernimmt dabei 80 Prozent der Mehrkosten der Elektrobusse gegenüber Dieselmodellen. Die Beschaffung ist eingebettet in das Projekt "Mobilitäts- und Energiewende mit Elektrobussen in Kassel", kurz: MEKS, in dem die Erfahrungen im Betrieb im Rahmen einer Begleitforschung vom BMWK verifiziert werden. Die Ergebnisse der KVG werden anderen Verkehrsbetrieben, die eine Umstellung ihrer Busflotte und deren Einsatz mit 100 Prozent erneuerbaren Energien planen, zur Verfügung gestellt.

von
Heidi Hamdad, KBK