News

KVVIntranetKVGPresse

Schalom-Botschaft rollt auf Straßenbahnschienen durch Kassel

Kassel, 11. Mai 2021. „Schalom Kassel!“ – so steht es ab sofort in Deutsch und Ivrit (Neu-Hebräisch) auf der „Schalom-Straßenbahn“, welche die Deutsch-Israelische Gesellschaft e. V. – Arbeitsgemeinschaft Kassel entworfen hat.

„Wir wollen mit der Bahn zum Nachdenken darüber anregen, wie lange bereits jüdische Mitmenschen in Deutschland leben und wie nachhaltig und positiv sie dieses Land über 1700 Jahre geprägt haben“, sagt der Vorsitzende Markus Hartmann.

Im Jahr 321 erlaubte Kaiser Konstantin die Berufung von jüdischen Männern in den Kölner Stadtrat. Dieses Edikt weist nach, dass jüdische Menschen sich engagiert in die Gesellschaft und Politik eingebracht haben – sicher auch schon lange vor diesem Datum. Der erste Abschnitt der drei Straßenbahn-Teile widmet sich daher dem Jubiläum „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ und erinnert an jüdisch-deutsche Persönlichkeiten, welche beispielhaft auf der Bahn genannt werden: Albert Einstein, Hans Rosenthal, Anne Frank, Moses Mendelssohn u.v.m.

Der zweite Abschnitt der Straßenbahn stellt die Geschichte des jüdischen Lebens in Kassel dar. Auch hier gibt es im Jahr 2022 ein Jubiläum zu feiern: 750 Jahre seit der ersten schriftlichen Erwähnung einer „Judengasse“ in Kassel. Einige historische Daten zeigen die wechselvolle Geschichte für jüdische Menschen in Kassel. Sechs von ihnen sind auf der Bahn mit Portrait-Fotos abgebildet und werden auf der Website www.digkassel.de mit einer ausführlichen Biografie vorgestellt.

Der dritte Abschnitt der Straßenbahn präsentiert die gemeinnützige Arbeit der Deutsch-Israelischen Gesellschaft AG Kassel, welche u. a. einen Israeltag am 25.09.2021 auf dem Königsplatz veranstaltet, bei dem auch die beiden Jubiläen gefeiert werden. Des Weiteren wird anhand exemplarischer Wörter auf der Bahn veranschaulicht, wie die deutsche mit der jiddischen Sprache eng verbunden ist. Welche Jugendliche wissen schon, dass das Wort „Zocken“ einen jüdischen Ursprung hat?

Mit der Schalom-Bahn soll ebenfalls auf den stetig wachsenden Antisemitismus und anti-jüdische Vorurteile aufmerksam gemacht werden. Dazu befindet sich neben jeder Straßenbahntür der Text ‚Geschlossen gegen Antisemitismus‘ in Anlehnung an die Aktion ‚Geschlossen gegen Ausgrenzung – Offen für Vielfalt‘, welche nach dem Mord an Walter Lübcke von Kasseler Unternehmen ins Leben gerufen wurde.

„Je mehr Menschen sich mit der Geschichte des Judentums und Israels ehrlich und offen auseinandersetzen, desto weniger haben Verschwörungstheorien, Falschinformationen und insbesondere Hass eine Chance“, verdeutlicht Markus Hartmann nachdrücklich.

Die DIG AG Kassel dankt herzlich allen, die großzügig gespendet haben: Statt einer geplanten Fahrtzeit von drei Monaten konnten durch die überwältigend hohe finanzielle Unterstützung 14 Monate finanziert werden, in der die Schalom-Bahn die Botschaft für Frieden und Erinnerung in Kassel verbreiten wird.
 

„Schalom“! Mit dieser Friedensbotschaft rollt jetzt eine Straßenbahn durch Kassel, die auf 1700 Jahre jüdisches Leben in unserer Stadt und auf den Israeltag im September auf dem Königsplatz aufmerksam machen möchte. Bei einem Pressetermin der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) wurde sie am gestrigen 11. Mai offiziell an den Start geschickt. Auf dem Foto von links: MdB und DGI-Vorstand Matthias Nölke, DGI-Vorstandvorsitzender Markus Hartmann, Oliver Eikenberg von der KVG und Stadtrat Richard Schramm (Foto: KVG AG/Soremski).