Die Stadt Kassel ist eine von 32 Kommunen, die am „Modellprojekt Smart City“ des Bundesinnenministeriums teilnehmen. Über einen Zeitraum von insgesamt sieben Jahren stehen ihr rund elf Millionen Euro Bundesmittel zur Verfügung, um eine Smart City‐Strategie zu erarbeiten und konkrete Projekte umzusetzen.
Genau jetzt ist die Zeit, sich Gedanken über die Mehrwerte einer datenbasierten, vernetzten, intelligenten Kommune zu machen, denn: Personalmangel, Energiekrise, Klimakrise und finanzielle Herausforderungen zwingen zu intelligenten, automatisierten, datengetriebenen Lösungen, mit denen Ressourcen geschont und gerecht verteilt werden können. Mit dem Projekt „Smart City Kassel“ verfolgt die Stadt das Ziel, innovative Instrumente zu entwickeln und zu erproben, die die gemeinwohlorientierte Digitalisierung vor Ort ermöglichen. Doch was bedeutet das eigentlich?
So könnte eine Smart City aussehen
Smart City steht für die Idee, Städte durch Einsatz moderner Technologie effizienter, klimaschonender sowie lebenswerter zu machen. In der Praxis bedeutet das zum Beispiel, dass die aktuelle Wasserversorgung von Bäumen und Pflanzen mittels Sensorik aus der Ferne gemessen wird. Die Messwerte wiederum werden dem zuständigen Amt in Echtzeit zur Verfügung gestellt, das dann bedarfsgerecht eingreifen kann. So können die Pflanzen, die einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung des Klimawandels beitragen, vor irreparablen Schäden geschützt und gleichzeitig unnötige Ausfahrten vermieden werden.
Ein weiterer Anwendungsfall sind Müllbehälter oder Altkleidercontainer, die mit Füllstands-Sensoren versehen werden. So wird frühzeitig und ohne einen Besuch vor Ort erkannt, ob bald eine Leerung nötig ist und die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können die Daten nutzen, um ihre Routen entsprechend zu planen.
Optimale Verzahnung von Individualverkehr und ÖPNV
Außerdem gibt es verschiedene Möglichkeiten, Park- und Stellplätze mit Sensorik auszustatten und die Verfügbarkeit freier Plätze zu erfassen. Auf Basis dieser Information wird es möglich, den nächsten freien Parkplatz direkt anzusteuern – oder die Anreise so zu planen, dass teils oder vollständig öffentliche Verkehrsmittel genutzt werden, weil vor Ort keine Stellplätze mehr frei sind.
Durch die digitale Fernüberwachung von Netzen und Leitungen wiederum können Beschädigungen und Schwachstellen zeitnah identifiziert und damit zielgenau und ressourcensparend darauf reagiert werden.
Es gibt zahlreiche weitere Beispiele dafür, wie eine Smart City aussehen kann und jeden Tag kommen neue Ideen dazu. Im Kern aber geht es immer darum, die richtigen Ressourcen und Informationen zur richtigen Zeit zur Verfügung zu stellen. Und damit das gelingt werden moderne Technologien aus den Bereichen Energie, Mobilität, Stadtplanung, Verwaltung und Kommunikation intelligent miteinander vernetzt.