Moderne Wärmetechnik für das Klinikum Hann. Münden

Projektingenieur Björn Marasus STW, Key -Account-Manager Stephan Scholl STW und Michael Lömpcke - Technischer Leiter Klinikum Hann. Münden

Städtische Werke bauen Doppel-BHKW

Das MDV-Team, oder konkret gesagt Björn Marasus, hat die Wärmetechnik im Klinikum Hann. Münden auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Zwei Gas-Blockheizkraftwerke (BHKW) des Herstellers Comuna-Metall mit einer thermischen Leistung von 100 Kilowatt (kW) und einer elektrischen von 50 kW wurden dort installiert. Sie ersetzen Teile der Erzeugung zweier älterer 1.500-kW-Niedertemperatur- beziehungsweise Brennwert-Heizkessel. Das Investitionsvolumen liegt bei rund 250.000 Euro.

Rechtlicher Rahmen: das Kasseler Modell

Die Besonderheit: Das Modernisierungsprojekt wurde im rechtlichen Rahmen des sogenannten Kasseler Modells realisiert. Dabei mieten die Städtischen Werke vom Klinikum die Räumlichkeiten der Energiezentrale an, lassen die Blockheizkraftwerke bauen und verpachten diese dann an den Kunden, der die Städtischen Werke wiederum mit dem Anlagenbetrieb beauftragt. Das erste BHKW ist bereits in Betrieb gegangen, das zweite folgt aus förderrechtlichen Gründen in einem Jahr.

Keine Raketentechnik, aber moderne Technik auf dem Stand der Zeit ersetzen beziehungsweise ergänzen die alten Heizkessel im Klinikum Hann. Münden.
Die beiden neuen Blockheizkraftwerke sind klein, effizient, umweltschonend und zuverlässig. Ein Gewinn für das Klinikum und die Umwelt.

Die baulichen Voraussetzungen waren dabei alles andere als trivial. Die gut sechs Tonnen schweren Module wurden mit einem Schwerlastkran zunächst auf das Niveau des Dachgeschosses angehoben und dann in einem aufwendigen Verfahren in das Gebäude transportiert. Die Herausforderung dabei war, dass die Module nicht auf der Geschossdecke abgestellt werden konnten, sondern über eine Hebekonstruktion auf die eigens erstellten Fundamente manövriert werden mussten.

Neu und alt ergänzen einander perfekt

Die neuen Blockheizkraftwerke ersetzen mit 1.400 Megawattstunden (MWh) jährlich 50 Prozent der Wärmeerzeugung der beiden alten Heizkessel. Diese wurden nicht rückgebaut, sondern werden zukünftig zur Deckung von Lastspitzen bei sehr tiefen Temperaturen eingesetzt. Positiver Nebeneffekt: Die Stromerzeugung der beiden Anlagen trägt mit 750 MWh erheblich zur Deckung des jährlichen Strombedarfs von 2.400 MWh bei. Außerdem werden Lastspitzen abgefangen. Das reduziert die bisherigen Stromanschlusskosten signifikant, da der Anschlusswert spürbar reduziert werden kann.

von
Ingo Pijanka, KBK